Donnerstag, 9. Oktober 2008

IGM geht neue und vorbildliche Wege

Nun ist ja bekannt, dass die Arbeitsagenturen hier in Deutschland teilweise eine Katastrophe sind, darüber können mehr und mehr die Opfer von Hartz IV erzählen. Erinnert sei nur an den Pfändungsfall in der Arbeitsagentur in Pankow, Berlin, wo ein Arbeitsloser sogar den Kuckuckskleber beauftragen musste, um an sein Recht und Geld zu kommen. Das Erwerbslosenforum hatte den Fall zum Glück an die Öffentlichkeit betracht.
Bei Rainer haben wir dagegen ein positives Beispiel, wie sich sogar der Leiter einer Arbeitsagentur für die Nöte eines Mobbingopfers einsetzt und konkret hilft. Wir bedanken uns hier ausdrücklich nochmals bei dem Leiter der Agentur und seinen Mitarbeitern. Die AMR wird darüber in ihrer 32 Ausgabe berichten und kann über harrygambler@aol.com bezogen werden oder ab Ende Oktober** unter http://www.hilf-dir-selbst-sonst-hilft-dir-keiner.com/index.php?id=72 nachgelesen werden.
Die IGM Metall Küste hat wohl den gleichen „Sauladen“ unfähiger und fauler Mitarbeiter in den Jobcentern der Badestrandlandschaften Deutschlands festgestellt, wie sie sich ohne viel Mühen an so vielen Orten dieser Republik im Jahre 2008 finden lassen. Eine Tatsache, die erschütternd ist, wenn man weiß, welch wichtiger Baustein das Arbeitsamt/Agenturmodell im Sozialversicherungssystem ist. Doch das Bordellmodell Hartz IV hat auch hier ein Gossenniveau geschaffen, von dem sich immer mehr Bürger und Beitragszahler zu recht abwenden. Jetzt wohl auch die erste Gewerkschaft.
Und sie wendet sich nicht nur ab, nein, sie entwickelt auch gleich in der guten, alten Tradition einer „Arbeiterorganisation“ ein konkretes Modell der Selbsthilfe. Das Motto von Peter Klis, www.hilf-dir-selbst-sonst-hilft-dir-keiner.de setzt sich in den Köpfen mehr und mehr fest, gerade in einem Land, in dem die Bürokratie der Kaputtverwalter Menschen mit System ausgrenzt und ihnen ihre Würde nehmen will. Ein Vorgang, der an die 20er Jahre in der Weimarer Republik erinnert und uns mehr und mehr beschämen muss, denn was damals kam, kann heute wieder kommen. Die Heuschreckenpest oder Bankenkrise hat uns ja das nun mal vehement vor Augen geführt.
So hat die IGM-Küste zusammen mit ihrer dänischen Partner-Gewerkschaft Dansk Metal ein „Direktmodell“ entwickelt, in dem „sollen (nicht nur arbeitslose) Metallarbeiter zunächst über die Arbeitsbedingungen im Nachbarland informiert werden. Interessierte können ein Profil von sich erstellen lassen und werden bei der Suche nach geeigneten Jobs unterstützt.“* Und es wird auch konkret Hilfe beim Erstellen von Bewerbungsmappen und Seminarveranstaltungen zu Vorstellungsgesprächen schon angeboten, um die bekannte „Schwellenangst“ erheblich zu reduzieren. Das globale Dorf beginnt sich neu zu organisieren, und das mal auch wieder ohne Hilfe von Politikern und Beamten, den berühmten Kaputtverwaltern dieser Berliner Republik.
In Zukunft soll das Projekt noch um Dänisch-Kurse und Vermittlung von Betriebspraktika erweitert werden. Man kann nur hoffen, dass viele DGB-Gewerkschaften dieses Modell aufgreifen, ausbauen und sich nicht nur auf Dänemark begrenzen. Die Zeit ist reif sich vom Deutschland Modell a la FDJ-Merkel, Gazpromschröder und Afghanenfischer zu verabschieden.
Man kann nur mit solchen eigenen Schritten, wie die der IGM Küste dem Wahnsinn dieser Gesellschaft entgehen, die sich nun wohl nach 20Jahren unter dem Slogan, „Ihr seid so ein Volk“ als Abzockerrepublik zu erkennen gibt. Infos gibt es sicherlich über die IGM Küste, dann mal ran die Segel, der Wind kommt heute von Norden und nicht aus Nürnberg.

*http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/1008/wirtschaft/0107/index.html
** http://www.hilf-dir-selbst-sonst-hilft-dir-keiner.com/index.php?id=72

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