Samstag, 11. Oktober 2008

Die soziale Grundlage der Finanz – oder Bankenkrise.

Eine Betrachtung und Analyse in mehreren Teilen, denn die Suppe, die uns die Heuschrecken und ihre nebenberufliche Köche aus Politik da gekocht haben, an der werden wir fast alle, aber eben nicht alle, Jahre lang zu löffeln haben, ob man es will oder nicht.Politikerinnen oder Politiker wie Merkel oder Steinbrück versuchen nun schon seit 4 Wochen einen toten Patienten zum Leben erwecken zu wollen. International ist man da nicht so geizig, da wird gleich von Verstaatlichung des ganzen Bankensektors oder der Finanzmärkte generell philosophiert, Mac Sozialismus glüht über dem globalen Dorf wie die Sonne am Abend über Capri, Rio oder der Ha Long Bay.* Dabei ist die Krise an den Finanzmärkten nur das äußere Erscheinungsbild eines Krieges, der seit 20 Jahren verstärkt in den Büros und Werkhallen des globalen Dorfes und in den Köpfen der „Win and Looser – Generation“ stattfindet.
Glaubt man den Aussagen der Bundeskanzlerin in den letzten sieben Tagen, so sei das Finanzproblem nur eine Frage „der Regeln“. Regeln, was meint eigentlich unsere ehemalige FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda aus Templin damit? Regeln gab und gibt es schon immer, auch in den Banken und Investmentgesellschaften. In den Aktiengesellschaften hat man als Kontrollinstanzen den Aufsichtsrat implementiert. Dieser sollte alle wichtigen geschäftlichen und personellen Entwicklungen in seinem Unternehmen oder in einem Geldinstitut kontrollieren und begleiten. Von daher auch der Name Aufsichtsrat, man hätte auch Controlling- , Regelüberwachungs- oder Prüfrat dazu sagen können. Doch alleine schon die Vorgänge, wie etwa bei der KfW-Krise um die 300 Millionen, die für alle Bürger sichtbar wurden, hat uns doch klar gemacht, hier hat man eine Regel gebrochen oder gar gegen das Gesetz verstoßen und ein betriebswirtschaftliche sinnvolles Instrument zum Spielball machthungriger und einkommensgieriger Politiker und Beamter verkommen lassen.
Die Tätigkeit eines Aufsichtsrats besteht nun mal im Jahr nur aus ein paar Sitzungen, doch die Vorbereitungszeit für eine Sitzung, wenn man seine Aufgabe verstanden hat und ernst nimmt oder sich eben an die Regel hält, besteht im wochenlangen Studium von Akten, Zahlen, Statistiken, Berichten und Informationen aus den Abteilungen und Entscheidungsgremien einer AG. Welcher Ministerpräsident eines Bundeslandes, wie etwa der selbsternannte „brutalste Aufklärer aller Zeiten“, Herr Koch aus Hessen kann so etwas schon nebenbruflich bewerkstelligen?
Nein, die Aufsichtsratsfunktion ist bei uns in den letzten 50 Jahren zum Spielball von Nebenberuflern und nicht ausgebildeten Personen für diese Herausforderung und sehr anspruchsvolle Tätigkeit geworden. Denn welcher Jurist hat schon betriebswirtschaftliches Rechnungswesen in seinem Studiengang gehabt? Oder kennt jemand die Ausführungen eines Politologen zu Problemen statistischer Aussagewerte einer Jahresbilanz vom DGB-Boss Sommer?
Nein. Nur dieses kleinen Beispiele zeigen uns auf, die Krise der Heuschrecken oder das Platzen der Immobilienblase ist eine Krise der Gesellschaft an für sich, ob nun global oder national gesehen und wird in Zukunft das Fundament jeder sachlichen Beschäftigung mit dem Thema bilden.
Welche Regelen meint also das Einheitsduo Merkel oder Steinbrück, von letzteren weiß man ja nicht mal, in welcher Partei er ist?
Regeln beginnen damit, dass man ehrlich zu sich selber ist, das heißt, richte ich mich auch nach meinen von mir geforderten oder gar aufgestellten Regeln? Im Falle der Aufsichtsräte heißt das, habe ich überhaupt die Qualifikation dazu außer der Jasagermentalität? Im Falle von Frau Merkel muss man doch schon fundamentale Zweifel haben, denn warum steht sie nicht offen und ehrlich zu ihrer DDR-Vergangenheit? Also, was sollen Regeln bewirken, wenn diese schon durch die, die sie aufstellen nicht eingehalten oder gar lächerlich gemacht werden. So etwas nennt man eine moralische Krise und diese macht sich in einer Gesellschaft immer erst Jahre später bemerkbar, dafür aber mit aller Grausamkeit der „realen“ Welt. So war das von 1918 bis 1929 in Deutschland, am Ende kam im globalen Dorf der „Schwarze Freitag“ und hat dann 15 Jahre die Welt mir einer Grausamkeit übersät, die bis dahin unvorstellbar war, der Holocaust mit 5 Millionen Opfer, Atombomben über Japan mit Millionen von Opfern und einen globalen Krieg mit 50 Millionen Toten und Opfern ohne Ende.
Doch gelernt haben wir da raus eigentlich nichts, außer dass es damals es nicht Globalisierung hieß, sondern Imperialismus. Auch in der Eindeutigkeit der Sprache erkennt man den Willen, ob man Regeln berechen will oder einhalten möchte, Frau Merkel, sorry, Dr. Merkel und Beamtin auf Lebenszeit. Denn mit der Eindeutigkeit der Sprache gebe ich zu verstehen, will ich alle Bürger mit einbeziehen oder nur mal kurz ausgrenzen? Agitatoren in der KPD oder SED waren da je wahre Weltmeister, man lese nur mal die einschlägigen Werke der Akademie der Wissenschaften der DDR dazu, die kennen sie doch noch Frau Merkel oder Genossin Angela. Das wäre dann das Thema Betroffenheit im Regelwerk, was ich gerne noch später wieder aufgreifen möchte, aber nur bezogen auf das Berufsbeamtentum im Heuschreckenparadies.
Doch lieber zurück zu den Ereignissen der letzten vier Wochen, die fast alle Bürger in diesem Lande als Albtraum erlebt haben. Viele hatten das Gefühl, als würde Mama oder Papa vom Ende der „goldenen 20er Jahre“ erzählen und warum so viele auf demokratische Weise den Faschismus an die Macht gewählt haben. Ja, dann wären wir wieder beim Regelgrundsatz Ehrlichkeit. Teil 1.

* Inselwelt im Norden Vietnams, liegt im chinesischen Meer.
** http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wirtschaft-lehnt-aufsichtsratsgesetz-ab;1190662

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