Freitag, 22. August 2008

Heuschrecken lösen in den USA Sozialismusfieber aus.

Während die geschulten Wegschauer aus Politik, Bankenwelt und Wissenschaft bei uns die Folgen der Heuschreckenpest – das Platzen der vorhergesagten Immobilienblase – ignorieren wollen und von einer heilen Welt a la FDJ-Uckermark Made by red Kasner träumen, läuft in den USA eine Diskussion an, über die man sich als Bürger im Land von Marx, Hegel und der Frankfurter Schule nur wundern kann.
Angesichts der rasanten Zunahme der Zahlungsprobleme bei vielen US-Banken und Investmentgesellschaften gehen fast alle Experten - gemeint sind nicht die Nieten in den Banken und Hochschulen bei uns - von einem Massensterben von Geldinstituten aus. Bei uns waren das die IKB und die Landesbanken von Sachsen und Bayern zum Beispiel. Die Düsseldorfer Industriebank, die überraschend jetzt wohl auch noch von einem US-Investor aus der Investmentgalerie namens Lone Star aufgekauft wird, zumindest einen erheblichen Anteil übernimmt dieses US-Institut, was überall für Überraschung gesorgt hat, ist der Musterfall bei uns. Die Heuschreckenpest am Finanzmarkt hat erst begonnen, das ist wohl allen klar geworden.
Aktuell steht die Investmentbank Lehmann & Brothers vor dem Ruin. Bisher musste das Geldinstitut 2,8 Mrd $ Verluste wegstecken und nun rollen nochmals 1,2 Mrd Euro auf die Kaputtmanager zu. Eine Summe die wohl den Knock-Out bedeutet.
Eine Elite aus Schaumschlägern, hoch qualifizierten Eliteuniversitätsabgängern und arroganten Firmenwagenbenutzern steht vor dem Scherbenhaufen einer „schnellen und lockeren“ Geldpolitik. Kredite für Immobilien wurden da nach dem „MacEasy-Prinzip“ vergeben: „Sage mir wie viel du brauchst und wir rechnen so lange bist du es bekommen kannst.“ Kann aber eigentlich jeder, auch Fritzchen Doof bei uns und eben Manager aus dem selbsternannten Geldadel 2000 Plus.
Denn eines hat die Heuschreckenpest offenbart, die Eliteausbildung der letzten 30 Jahre an den renommierten Hochschulen in den USA und bei uns ist wohl die „Lachnummer Eins“ in diesem Jahrhundert.
Und jetzt hat wohl überall in den über 8000 Finanzinstituten der USA das große Zittern begonnen und es fällt auf, dass ein Institut wohl überall seine Finger im Spiel hat, die US-Bank Morgan Stanley. Nicht umsonst weiß man jetzt dort, dass die Verlustmeldungen der Geldinstitute wie am Fließband erfolgen werden und wir erst am Anfang stehen. Das heißt, die Krise hat erst begonnen.
Der angesehene US-Wirtschaftsprofessor der Universität New York, Nouviel Doubini geht davon aus, das Hunderte von den 8000 US-Geldinstituten demnächst Pleite gehen, meldet am 20.08.08 die angesehene Internetzeitung Schweizmagazin.
Und was macht man bei uns im Land, insbesondere Frau Merkel? Sie gerät unter Druck ihrer Hintermänner aus der Wirtschaft und deshalb veranstaltet jetzt die CDU auf ihren Befehl hin einen Unternehmenstag. Dort im Kreis der selbsternannten deutschen Wirtschaftselite wird man zunehmend ungeduldig nach all den vielen Krisenzeichen am Konjunkturhimmel über dem Brandenburger Tor und will Taten sehen.
Denn Höre und Staune, in den USA diskutiert man jetzt die Möglichkeiten der Verstaatlichung von wichtigen Instituten der Heuschreckenkrise, um die Wirtschaft zu retten. Ja, nicht falsch gelesen, Verstaatlichung von Geldinstituten, den heiligen Hallen des Turbokapitalismus. Da kommen einem die Bilder von Karl Marx im Weißen Haus, Josef Stalin im US-Senat auf dem berühmten Hügel und Mao an der Wall Street in den Kopf, und das 2008.
Wer hätte das gedacht, dass die neue, weltweite Sozialismusdebatte in Washington und der Wall-Street beginnt? Nein, nicht beim Merkel-Spanferkel-Essen der CDU-Abgeordneten im Bundestag mit Wirtssaftvertretern, die diese selber aussuchen dürfen, da werden die üblichen Sprüche geklopft. Abbau des noch Restkündigungsschutzes, Senkung der Lohnnebenkosten, Kürzung von Hartz IV, und ...und ...und, eben die ganze Palette der Dummschwätzerslogans die man so kennt von den merkelschen Spanferkelessen, oder was gibt es da, etwa Currywurst a la Mustfa?
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