Dienstag, 10. Juni 2008

Unfähige "Hartz-4-Verwalter"...

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll vor lauter Wut...
Gestern hatte ich (Hartz-4-Empfängerin) einen Termin bei meiner Fallmanagerin. Um 12 Uhr sollte es eigentlich losgehen. Um 12.30 kam sie dann (mit der Brötchen-Tüte und der Kaffee-Tasse in der Hand) ganz langsam und mit gelangweiltem Blick und "bat" mich herein.
So, das fing ja schon mal gut an... Das Gespräch ging dann um meine "weitere berufliche Zukunft" und wie ich sie mir vorstellen würde. Ich muß dazu sagen, daß ich die letzten 18 Monate einen sogenannten 1,50-Euro-Job hatte,den ich sehr geliebt habe und von dem ich sehr ungern wegging. Nun wurde mir also vorgeschlagen, nein, falsches Wort; es wurden mir 2 Möglichkeiten vor die Nase gesetzt:
1.: ein 12-wöchiges (!!) Bewerber-Training
2.: ein bis zu einem halben Jahr dauernden Praktikum in einer Firma, die ich mir weder aussuchen kann, noch
bekäme ich für eine 43-Stunden-Woche auch nur einen einzigen Cent!
Zu Punkt 1: ich habe im Laufe meiner Arbeitslosigkeit über 800 Absagen erhalten, aber nicht, weil ich zu dämlich bin, um eine anständige, lesbare und saubere Bewerbung zu schreiben, nein,ich bin laut Arbeitgeber: zu alt und damit zu teuer!
Meine Unterlagen sind auf dem aller neuesten Stand, was jeden einzelnen Punkt betrifft.
Ich weiß, wie man sich anzieht, herrichtet, benimmt und sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet.
Also: was soll denn das?!? Ich soll mich nach Meinung der Agentur mit Leuten in einen Raum setzen, die in Ihrem Leben noch nie (oder höchst selten) gearbeitet haben, drogen/alkohol/medikamenten-abhängig sind und nicht mehr wissen, warum sie morgens überhaupt aufstehen sollen??
Punkt 2: ich habe in den letzten 18 Monaten für 1,50 € gearbeitet, 30 Stunden in der Woche und diesen Job habe ich mir SELBST gesucht, ich bin NICHT von der Agentur hingezwungen worden wie so manche...
Also: warum sollte ich meine Motivation, meine Eigeninitiative und meine Arbeitskraft jemanden zur Verfügung stellen, der mich nicht dafür bezahlt sondern nur eine billige Urlaubs-Vertretung sucht?
Sollte ich in den nächsten Tagen tatsächlich vor die Entscheidung gestellt werden: bitte, dann mache ich mir 12 schöne, faule Wochen (dann passe ich ja wohl auch ins Hartz-4-Klischee, oder?), sehe zu, wie ein Animateur im Nadelstreifen-Anzug vor mir herumturnt, in meinen Unterlagen schnüffelt und mir "mein Selbstbewußtsein wieder auf Vordermann" bringen will.
Hat die Agentur dafür tatsächlich Geld? Man sollte sich vieleicht als Fallmanagerin mal überlegen, WEM man solche "Vorschläge" macht.... Aber das können sie nicht, weil sie sich nur an die Paragraphen klammern.

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